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Intel verkauft 22-nm-Prozessor von 2013 wieder

Posted: 09 Dec 2019, 14:52
by hepek
Intel verkauft 22-nm-Prozessor von 2013 wieder

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Die 14-nm-Knappheit bei Intel wird obskur: Der Hersteller hat den Pentium G3420 von 2013 erneut ins Angebot aufgenommen. Der 22-nm-Haswell-Chip ist eigentlich längst ausgelaufen, wird aber reanimiert.

Nachdem Intel erst vor wenigen Tagen von Lieferproblemen bei 14-nm-Prozessoren gewarnt hatte, versucht sich der Hersteller an einen ungewöhnlichen Lösungsansatz: Per Product Change Notification (PDF) hat Intel die Rückkehr des Pentium G3420 angekündigt. Dahinter verbirgt sich ein zweikerniger Haswell-Chip von 2013, der noch im alten 22-nm-Verfahren produziert wird. Eigentlich wurde dessen Fertigung schon vor Jahren eingestellt, allerdings mangelt es gerade im Billigsegment unter 100 Euro an CPUs.

Als Dualcore ohne Hyperthreading mit 3,2 GHz und veralteter Architektur ist der Pentium G3420 zwar langsamer als ein aktueller Celeron G4920, die Differenzen sind jedoch überschaubar. Der kostet 45 Euro, was eigentlich der Preis für einen Pentium sein sollte. Der G5400 aber beispielsweise liegt derzeit aufgrund der 14-nm-Knappheit bei fast 60 Euro, bald könnte er wieder bei 75 bis 80 Euro liegen - wie schon vor einem Jahr.

Hintergrund der Lieferprobleme ist, dass Intel eigentlich schon längst all seine Desktop-, Notebook- und Server-Prozessoren auf 10 nm umgestellt haben wollte. Stattdessen hängt der Hersteller bis auf einige wenige Ultrabook-Chips bei 14 nm, wobei mittlerweile auch viele Chipsätze und Modems mit diesem Node gefertigt werden. Zugunsten des Umsatzes und Marge priorisiert Intel daher die teuren Xeon-CPUs, was zulasten der Billigmodelle - sprich Celeron und Pentium - geht.

Allzu viel Entspannung dürfte der Pentium G3420 nicht bringen, da es sich nur um eine SKU handelt, die ursprünglich auch den älteren Sockel LGA 1150 statt LGA 1151 v2 und DDR3- statt DDR4-Speicher benötigt. Fraglich ist, ob Intel schlicht die noch laufende Embedded-Produktion ausweitet oder den Pentium G3420 gar an aktuelle Platinen anpasst, was aufgrund der integrierten Spannungsregler wohl nicht passieren wird.