Ein Upgrade mit Schmerzen
Posted: 09 Dec 2019, 16:44
Ein Upgrade mit Schmerzen
Quelle
Es sollte alles super werden, stattdessen kommen seit MacOS Catalina, dem neuen iOS und iPadOS weder Apple noch Entwickler und Nutzer zur Ruhe. Golem.de hat mit vier Entwicklern über ihre Erfahrungen mit der Systemumstellung gesprochen.
Es sollte eine kleine Revolution werden: Mit MacOS Catalina wollte Apple endlich alte Zöpfe abschneiden und das System in vielen Bereichen ordentlich umkrempeln. Das iPhone-System iOS sollte ebenfalls kräftig aktualisiert werden und das iPad sollte gar sein eigenes Betriebssystem bekommen. Seit Oktober nun sind alle drei Systeme veröffentlicht, doch andauernd erscheint ein Bugfix-Update für eines oder mehrere der Systeme und die Liste der Bugs ist noch lang.
Wie schon oft und zuletzt bei der Veröffentlichung von Mojave warnten Hard- und Software-Hersteller ihre Kunden, nicht direkt zum Start auf Apples neues Betriebssystem zu wechseln - beispielsweise Adobe oder anfangs Ableton. Ein Grund: Mit der Veröffentlichung von MacOS 10.15 alias Catalina im Oktober wurde Apples Betriebssystem 64 Bit only, was unter anderem Adobe massive Probleme mit einigen Bestandteilen der Creative-Cloud-Anwendungen einbrachte. So läuft Photoshop zwar prinzipiell, hat aber einige Einschränkungen, wie Adobe auf seinen Support-Seiten mitteilt.
Der radikale Umbau von iTunes auf Einzelanwendungen brachte ebenfalls einige Probleme sowohl für Software-Hersteller wie auch für Anwender. So berichtete das Online-Magazin Fact, dass DJ-Anwendungen durch den Wegfall der Unterstützung für XML-Dateien nun nicht mehr die Musik-Bibliothek des Nutzers einlesen könnten. Eine Lösung fand die Fach-Seite DJ Techtools. Sie rät, die XMLs manuell zu erstellen, um so auch ältere Software weiter nutzen zu können. Vor einem ganz anderen Problem standen Anwender, die per Kabel Mac und Mobilgerät abglichen: Bei der Synchronisation von Fotos und Musik zwischen den Geräten konnte es zu Fehlern wie ausgelassenen Verzeichnissen kommen. Eine Lösung des Problems scheint es weiterhin nicht zu geben.
Mit "kruden Hacks" gegen die Fehler in MacOS Catalina
Angesichts der vielen unterschiedlichen Probleme mit den neuen Systemen fragten wir auf Facebook, ob mitlesende Entwickler ebenfalls von Problemen betroffen sind. Wir bekamen einige Rückmeldungen. Sprechen konnten wir mit zwei Entwicklern, die nicht namentlich genannt werden möchten. Sie berichteten vorrangig von Problemen mit MacOS Catalina. Darüber hinaus sprachen wir zwei weitere Software-Produzenten an, die zum Teil seit sehr langer Zeit für MacOS entwickeln und nach eigener Aussage mit ihren Anwendungen auf den neuen Systemen wenig Probleme haben - was nicht heißt, dass es keine gibt.
Als ein großes Problem stellte sich im Gespräch mit den beiden erstgenannten Entwicklern das Thema Notarisierung von Anwendungen heraus. Seit MacOS 10.14.5 verlangt Apple, dass unter anderem Installationspakete, Kernel-Erweiterungen und Anwendungen, die nicht über den App Store vertrieben werden, notarisiert werden müssen. Notarisierung ist laut Beschreibung des Herstellers ein automatisierter Prozess, der nach Schadcode und Problemen bei der Signierung des Codes sucht. Apple verspricht, dass der Prozess sehr schnell vonstattengeht.
Was im ersten Moment nach einer sinnvollen Maßnahme für mehr IT-Sicherheit klingt, stellt jene Programmierer vor Probleme, die auf externe Frameworks und Runtimes setzen. Sie müssen, so beschreiben es uns die beiden Entwickler, teilweise "krude Hacks" nutzen, um ihre Anwendung einerseits lauffähig zu machen und andererseits erfolgreich durch Apple notarisieren zu lassen.
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Es sollte alles super werden, stattdessen kommen seit MacOS Catalina, dem neuen iOS und iPadOS weder Apple noch Entwickler und Nutzer zur Ruhe. Golem.de hat mit vier Entwicklern über ihre Erfahrungen mit der Systemumstellung gesprochen.
Es sollte eine kleine Revolution werden: Mit MacOS Catalina wollte Apple endlich alte Zöpfe abschneiden und das System in vielen Bereichen ordentlich umkrempeln. Das iPhone-System iOS sollte ebenfalls kräftig aktualisiert werden und das iPad sollte gar sein eigenes Betriebssystem bekommen. Seit Oktober nun sind alle drei Systeme veröffentlicht, doch andauernd erscheint ein Bugfix-Update für eines oder mehrere der Systeme und die Liste der Bugs ist noch lang.
Wie schon oft und zuletzt bei der Veröffentlichung von Mojave warnten Hard- und Software-Hersteller ihre Kunden, nicht direkt zum Start auf Apples neues Betriebssystem zu wechseln - beispielsweise Adobe oder anfangs Ableton. Ein Grund: Mit der Veröffentlichung von MacOS 10.15 alias Catalina im Oktober wurde Apples Betriebssystem 64 Bit only, was unter anderem Adobe massive Probleme mit einigen Bestandteilen der Creative-Cloud-Anwendungen einbrachte. So läuft Photoshop zwar prinzipiell, hat aber einige Einschränkungen, wie Adobe auf seinen Support-Seiten mitteilt.
Der radikale Umbau von iTunes auf Einzelanwendungen brachte ebenfalls einige Probleme sowohl für Software-Hersteller wie auch für Anwender. So berichtete das Online-Magazin Fact, dass DJ-Anwendungen durch den Wegfall der Unterstützung für XML-Dateien nun nicht mehr die Musik-Bibliothek des Nutzers einlesen könnten. Eine Lösung fand die Fach-Seite DJ Techtools. Sie rät, die XMLs manuell zu erstellen, um so auch ältere Software weiter nutzen zu können. Vor einem ganz anderen Problem standen Anwender, die per Kabel Mac und Mobilgerät abglichen: Bei der Synchronisation von Fotos und Musik zwischen den Geräten konnte es zu Fehlern wie ausgelassenen Verzeichnissen kommen. Eine Lösung des Problems scheint es weiterhin nicht zu geben.
Mit "kruden Hacks" gegen die Fehler in MacOS Catalina
Angesichts der vielen unterschiedlichen Probleme mit den neuen Systemen fragten wir auf Facebook, ob mitlesende Entwickler ebenfalls von Problemen betroffen sind. Wir bekamen einige Rückmeldungen. Sprechen konnten wir mit zwei Entwicklern, die nicht namentlich genannt werden möchten. Sie berichteten vorrangig von Problemen mit MacOS Catalina. Darüber hinaus sprachen wir zwei weitere Software-Produzenten an, die zum Teil seit sehr langer Zeit für MacOS entwickeln und nach eigener Aussage mit ihren Anwendungen auf den neuen Systemen wenig Probleme haben - was nicht heißt, dass es keine gibt.
Als ein großes Problem stellte sich im Gespräch mit den beiden erstgenannten Entwicklern das Thema Notarisierung von Anwendungen heraus. Seit MacOS 10.14.5 verlangt Apple, dass unter anderem Installationspakete, Kernel-Erweiterungen und Anwendungen, die nicht über den App Store vertrieben werden, notarisiert werden müssen. Notarisierung ist laut Beschreibung des Herstellers ein automatisierter Prozess, der nach Schadcode und Problemen bei der Signierung des Codes sucht. Apple verspricht, dass der Prozess sehr schnell vonstattengeht.
Was im ersten Moment nach einer sinnvollen Maßnahme für mehr IT-Sicherheit klingt, stellt jene Programmierer vor Probleme, die auf externe Frameworks und Runtimes setzen. Sie müssen, so beschreiben es uns die beiden Entwickler, teilweise "krude Hacks" nutzen, um ihre Anwendung einerseits lauffähig zu machen und andererseits erfolgreich durch Apple notarisieren zu lassen.